Für viele ist der Frühling die schönste Zeit des Jahres: Die Natur erwacht zu neuem Leben, die Vögel zwitschern munter drauf los und es zieht einen förmlich nach draußen in die Natur. Doch für immer mehr Menschen ist diese Frühlingsidylle mit großen Belastungen verbunden: Leidet man unter Heuschnupfen, möchte man sich in dieser Zeit am liebsten verkriechen. Gut 20 Prozent der Europäer haben mittlerweile mit einer Pollenallergie zu kämpfen und es werden immer mehr. Forscher gehen sogar davon aus, dass sich der Anteil der Allergiker in den Industrieländern bis ins Jahr 2050 auf 50 Prozent erhöhen könnte. Das würde bedeuten, dass dann jeder Zweite auf zumindest eine Pollenart allergisch reagiert.
Wie entsteht Heuschnupfen
Eine Pollenallergie ist die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Pollenarten. Durch diese Fehlregulierung nimmt das Immunsystem die eigentlich harmlosen Pollen als potenziell gefährlich wahr und bekämpft sie. Auf die Welt kommt mit einer Pollenallergie allerdings niemand. Sie ist nicht angeboren, sondern entsteht durch den Kontakt mit dem Blütenstaub: Auslöser für die allergische Reaktion ist das in den Pollen enthaltene Eiweiß. Kommen die Schleimhäute mit den an der Pollenoberfläche anhaftenden Proteinen in Berührung, signalisiert das einem fehlgeleiteten Immunsystem Antikörper zu bilden. Doch erst bei einem erneuten Kontakt mit demselben Pollenprotein, kann dadurch Heuschnupfen ausgelöst werden. In diesem Fall reagiert der Körper dann unter anderem mit der vermehrten Ausschüttung von Histamin. Die Folge davon sind typische Heuschnupfen-Symptome wie Niesen, tränende Augen, Juckreiz und eine laufende Nase.
Welche Rolle spielt der Klimawandel
Früher hatten Allergiker vor allem im Frühjahr und Sommer unter belastenden Heuschnupfen-Symptomen zu leiden. Heutzutage ist eine zeitliche Eingrenzung eigentlich nicht mehr möglich. Aufgrund des Klimawandels lässt sich die Zeit des Pollenflugs kaum mehr saisonal festmachen. Vielmehr ist durch die weltweit spürbaren klimatischen Veränderungen nahezu das ganze Jahr über mit einer erhöhten Pollenbelastung zu rechnen. Milde Winter tragen dazu bei, dass Pollen von Frühblühern wie Hasel, Erle und Eibe bereits im Dezember, Jänner und Februar in der Luft nachgewiesen werden. Durch die veränderten Wetterbedingungen ist andererseits selbst im November noch Pollenflug möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass sich aufgrund der zunehmenden Umweltverschmutzung auch mehr Luftschadstoffe an den Pollen festsetzen. Feinstaub und Ozonbelastung sind dafür verantwortlich, dass das Polleneiweiß dann noch heftigere Reaktionen auslöst. Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz konnten nachweisen, dass zum Beispiel Birkenpollen aufgrund einer chemischen Reaktion mit Ozon zwei- bis dreimal aggressiver wirken als normal. Für die Experten ist das der Grund zur Vermutung, die steigende Zahl der Allergiker in den Industrieländern sei auf eben solche chemische Reaktionen zurückzuführen. Die Tatsache, dass die Zahl der Menschen, welche an einer Pollenallergie leiden, in Städten und städtischen Ballungsräumen tatsächlich höher ist als in ländlichen Gebieten stützt diese Annahme.
Wie können sich Allergiker schützen
Für Allergiker ist es definitiv nicht einfach, sich vor den winzig kleinen Blütenpartikeln zu schützen. Denn sie gelangen überall hin, selbst in Innenräume. Dass sich der Pollenflug auch zeitlich kaum mehr eingrenzen lässt, macht die Sache nicht einfacher. Dennoch gibt es ein paar Tipps, mit denen Sie als Allergiker Ihre Lebensqualität in der Pollensaison zumindest etwas verbessern können.
- Wenn schon raus in die Natur, dann so, dass Sie die Pollenbelastung möglichst gering halten. Versuchen Sie den Pollen bestmöglich aus dem Weg zu gehen: Die meisten Pollen gibt es in der Nähe von Wiesen und Feldern. Im Wald – vor allem in Nadelwäldern – ist die Belastung deutlich geringer.
- Wie wäre es mit einer kleinen Auszeit vom Heuschnupfen? Planen Sie in der Zeit mit der höchsten Pollenbelastung doch einfach einen Urlaub am Meer. Oder in den Bergen. Zum Beispiel im Gesundheitsresort & Spa Rosenalp in Oberstaufen. Dort ist die Pollenlast generell geringer als im städtischen Raum. Zeitlich gesehen verschiebt sich die Blütezeit auch meist um einige Wochen.
- Nach einem Regen ist die Luft wie reingewaschen. Die Pollenlast in der Luft ist dann deutlich geringer und Sie können im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Ein Grund für Allergiker, Schlechtwetterperioden schätzen zu lernen. Schönes Wetter begünstigt hingegen den Pollenflug. Am höchsten ist die Pollenkonzentration nach einer längeren Schönwetterphase.
- Tragen Sie in der Pollenzeit draußen stets ein Langarmshirt und eine lange Hose. So verhindern Sie, dass sich Pollen auf der Haut festsetzen. Schützen Sie Ihre Augen zudem mit einer Brille, die gut anliegt. So haben die Pollen weniger Chance Ihre Augen zu reizen. Übrigens bewähren sich all diese Maßnahmen auch als wirksamer Sonnenschutz.
- Sie waren länger draußen unterwegs oder haben Sport an der frischen Luft getrieben? Dann sollte Sie Ihr erster Weg zu Hause unter die Dusche führen. So spülen Sie zuverlässig alle Pollen ab. Vor allem in den Haaren setzen sich Pollen gerne fest. Also am besten auch gleich Haare waschen!
- Bewahren Sie Kleidung, die Sie tagsüber draußen getragen haben, keinesfalls im Schlafzimmer auf. Sie sind sonst die ganze Nacht über der Pollenbelastung ausgesetzt.
- Waschen Sie Ihre Kleidung und vor allem Ihre Bettwäsche in der Pollenzeit häufiger als sonst. Trocknen Sie die Wäsche in einem geschlossenen Raum und keinesfalls draußen, damit sich keine Pollen auf Ihrer frisch gewaschenen Wäsche festsetzen können.
- Durch offene Fenster können Pollen ungehindert in die Wohnung strömen. Halten Sie die Fenster daher möglichst geschlossen. Auch zum Lüften sollten Sie die Fenster nur kurz öffnen. Als ideale Lösung hat sich das Stoßlüften erwiesen.
- Auch zu welcher Tageszeit Sie lüften ist entscheidend: Informieren Sie sich, wann die Konzentration der Pollenart, auf die Sie allergisch reagieren, am höchsten ist. Dann sollten die Fenster auf jeden Fall geschlossen bleiben. Bei Beifußpollen ist das zum Beispiel der Morgen, bei Gräserpollen der Abend.
- Wollen Sie Ihre Fenster auch als Allergiker länger geöffnet halten, empfiehlt sich die Anbringung eines Pollenschutzgitters: Die Pollenbelastung im eigenen Heim lässt sich damit um bis zu 90 Prozent reduzieren.
Sie leiden unter starken allergischen Reaktionen, wollen aber auf die Einnahme von Medikamenten weitgehend verzichten? Probieren Sie eine Schrothkur aus: Die ganzheitliche Naturheilmethode ist vielseitig wirksam und bei diversen Krankheitsbildern als Heilverfahren indiziert. Da die Kur entzündungshemmend ist, das Immunsystem stärkt, die Selbstheilungskräfte ankurbelt und den Darm regeneriert, profitieren auch Allergiker von der Wirkung einer Schrothkur.
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