Oberstaufen im Allgäu und die Schrothkur – zwei, die untrennbar miteinander verbunden sind. Mehr noch: Als einziges anerkanntes Schrothheilbad gibt es im gesamten deutschen Bundesgebiet keinen besseren Ort, um eine Schrothkur zu machen. Vor Ort wiederum zählt das Gesundheitsresort & Spa Rosenalp zu den besten Adressen für einen Schrothkuraufenthalt. Kein Wunder: Seniorchefin Rita Schädler war eine der ersten Gastgeberinnen, die das Verfahren bereits in den 60er Jahren in der von ihr geführten Pension angeboten hat, bevor Sie die Rosenalp im Januar 1970 eröffnete. Denn sie war von Beginn an von der Wirksamkeit des Naturheilverfahrens überzeugt. Im Gespräch erinnert sie sich an die Anfänge der Schrothkur in Oberstaufen und erzählt auch, was sich im Lauf der Jahrzehnte geändert hat.
Frau Schädler, wie kam die Schrothkur überhaupt nach Oberstaufen?
Rita Schädler: Im Zuge des zweiten Weltkrieges und des damit einsetzenden Flüchtlingsstroms nach Westen musste 1945 die Kuranstalt von Johann Schroth im schlesischen Nieder-Lindewiese aufgelöst werden. 1947 floh auch der schlesische Kurarzt Dr. Hermann Brosig. Und zwar nach Oberstaufen im Allgäu. Er erkannte schnell, dass der Ort beste Voraussetzungen für die Anwendung der Schrothkur bot und beschloss, Oberstaufen als neue Heimat des hochwirksamen Naturheilverfahrens zu etablieren. Das lief anfangs alles ziemlich geheimnisvoll ab. Nur ein kleiner Kreis um Dr. Brosig war eingeweiht und hatte Einblick in das Verfahren.
Ihnen ist das aber dann auch recht rasch gelungen.
Rita Schädler: Das ist richtig. Und das Verfahren bzw. seine Wirksamkeit überzeugten mich derart, dass ich die Schrothkur unbedingt auch in unserer Pension anbieten wollte – was mir auch gelang. Wir nahmen damals eine kleine Vorreiterrolle ein, zählten tatsächlich zu den ersten Schrothkurbetrieben in Oberstaufen. Nach dem Bau und der Eröffnung der Rosenalp 1970 war es für mich selbstverständlich, die Schrothkur weiterhin anzubieten.
Sie sind also eine echte Schrothkur-Pionierin! Dann können Sie sicher am besten beurteilen, ob – und falls ja – wie sich die Kur im Lauf der Jahrzehnte verändert hat.
Rita Schädler: Die Philosophie und das Wesen der Schrothkur sind natürlich gleich geblieben. Doch da sich die Bedürfnisse und unser gesamter gesellschaftlicher Lebensstil stark verändert haben, wurde auch die Schrothkur entsprechend angepasst.
Können Sie Beispiele nennen?
Rita Schädler: Am augenscheinlichsten wird das mit Sicherheit bei der Schroth´schen Kost. Natürlich ist die auch heute noch salzarm, kalorienreduziert, fett- und eiweißlos. Doch mit dem modernen Ernährungswissen und dem Schwerpunkt der Rosenalp auf gesunder Ernährung versteht es unser Küchenteam, auch unsere Schrothkurgäste täglich ein bisschen kulinarisch zu verwöhnen. Jetzt stehen basische Gerichte aus Gemüse und Obst auf dem Speiseplan. Kräuter sorgen für Geschmack und Raffinesse. Das war in den Anfangszeiten ganz anders: Da mussten sich die Kurgäste zum Beispiel mit sechs Dörrpflaumen, Sauerkraut oder Gemüsebrühe zufriedengeben. Alles natürlich salzlos, fettlos, eiweißlos – vor allem gab es wirklich wenig zu essen.
Damit dürften die Kurwochen früher recht hart gewesen sein...
Rita Schädler: Allerdings, da war Verzichten angesagt. Doch der bei der Schrothkur im Prinzip ja erlaubte Wein an Trinktagen machte das alles auch recht lustig. Der trockene Kurwein zeigte angesichts der geringen Nahrungsmenge nämlich recht rasch Wirkung. Die Kurgäste waren bester Stimmung und vergaßen, dass sie eigentlich Hunger hatten. Da ging es schon recht vergnüglich zu. Das wird heute gesundheitsbewusster gehandhabt: Die vorgegebenen Trinkmengen werden vornehmlich in Form von Wasser, Kräutertees und Fruchtsäften konsumiert. Ein Gläschen Wein ist aber auch heute noch in Ordnung. Doch viele Gäste verzichten im Sinne des Detox-Gedankens während der Kur komplett darauf.
Wie sieht es bei den beiden anderen Säulen der Schrothkur aus? Wie wird zum Beispiel der Wechsel aus Ruhe und Bewegung heute im Gegensatz zu früher gehandhabt? So viel kann sich hier doch nicht geändert haben?
Rita Schädler: Unsere Gesellschaft hat sich verändert! Sie ist allgemein viel gesundheitsbewusster geworden. Man treibt mehr Sport. Bewegt sich mehr. Dementsprechend findet der Schrothkurgast von heute in der Rosenalp auch ein enorm breit gefächertes Angebot in diesem Bereich vor, das übrigens gerne und ausgiebig genutzt wird. Waren früher Spaziergänge oder eine leichte Wanderung das Maximum an Bewegung, stehen heutzutage ganz selbstverständlich Sport und Bewegung auf dem Tagesprogramm unserer Schrothkurgäste. Bei unserem Angebot achten wir darauf, dass für jeden etwas dabei ist: Wir bieten den Gästen ein abwechslungsreichen Kursangebot im Haus, Wanderungen und Nordic Walking Touren in der Natur und ein hervorragend ausgestattetes Fitness-Center.
Und an den Ruhetagen eine herrliche Verwöhnoase...
Rita Schädler: Das Rosenalp Spa, ja! Auch diesbezüglich ist der Gast von heute natürlich anspruchsvoller als in den 70er Jahren. Wellness war damals eben noch kein Thema. Heute kann man die Ruhetage als wohltuende Verwöhntage gestalten: Die für Ruhe, Entspannung und Regeneration vorgesehene Zeit kann der Gast in der Badewelt und den vielen Ruheoasen intensiv genießen. Er kann sich bei Wohlfühlanwendungen so richtig verwöhnen lassen. Oder aber in der Naturheilpraxis mentale Entspannungstechniken für sich entdecken. Der Effekt der Ruhetage ist dank all dieser Möglichkeiten sicher ungleich größer.
Bleibt die vierte Säule – die Schroth´schen Packungen. Hier kann sich doch nichts geändert haben?
Rita Schädler: Morgens um vier Uhr geweckt und in feuchtkalte Tücher gepackt zu werden, das ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Immer öfter berichten unsere Schrothkurgäste jedoch, dass sie die morgendliche Schwitzpackung bereits nach kurzer Zeit als bewusstes Ritual zelebrieren. Wer sich dafür entscheidet eine Kur zu machen, der tut dies heutzutage viel bewusster. Die Einstellung zur Kur selbst und die Achtsamkeit für das, was sie im Körper bewirkt, hat sich verändert. Unsere Gesellschaft ist in den letzten 50 Jahren natürlich viel schnelllebiger und mitunter auch oberflächlicher geworden – doch gerade deshalb ist wohl auch das Bewusstsein für das eigene Ich stärker.
Seniorchefin und Schrothkur-Pionierin Rita Schädler war bereits vor 50 Jahren begeistert von der Schrothkur und ist auch heute noch absolut überzeugt von der Wirksamkeit des mittlerweile seit mehr als 150 Jahren angewandten Naturheilverfahrens: Sie fasst die Vorteile und Effekte der Schrothkur im Gesundheitsresort & Spa Rosenalpzusammen.
- Bei der Schrothkur setzt der fein aufeinander abgestimmte Mix aus naturheilkundlichen Reizen einen effektiven Reinigungsprozess im Körper in Gang, der Stoffwechsel wird angeregt.
- Die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem werden gestärkt.
- Mit einer Schrothkur stellen sich positives Lebensgefühl, mehr Energie, gesteigerte Lebensfreude und Stimmungsaufhellungen ein.
- Sie bewirkt einen erfreulichen Gewichtsverlust.
- Die Schrothkur kann präventiv zur Erhaltung der Gesundheit angewendet werden.
- Sie ist bei diversen Krankheitsbildern als Heilverfahren anerkannt, mit dem Verbesserungen der Beschwerden erzielt werden können. So lassen sich zum Beispiel die Symptome/Beschwerden bei Rheuma, Bluthochdruck, Diabetes, Metabolischem Syndrom oder Wechseljahren lindern.
- Die Kur ist auch für Vegetarier und Veganer geeignet, da auf tierisches Eiweiß und Fett verzichtet wird.
- Unsere Kurgäste erleben die Schrothkur im herrlichen Urlaubsambiente der Rosenalp: Das Rosenalp Spa mit mehr als 2.000 m2 Fläche, verwöhnende Wohlfühlanwendungen und Entspannungstechniken, ein traumhaftes Wohnambiente, ein abwechslungsreiches Aktiv- und Fitprogramm, das große Fitness-Center und natürlich die intakte Allgäuer Natur.
- Das Gesundheitszentrum, die Praxis für Physiotherapie und die Naturheilpraxis direkt im Hotel garantieren eine kompetente ärztliche und therapeutische Betreuung unserer Kurgäste direkt vor Ort.
Bildnachweis: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH
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