Arbeitsweg überdenken
Sie kennen das: Sich nach einem 10-Stunden-Tag mit anstrengenden Meetings noch auf den Weg ins Fitnesscenter zu machen erfordert Motivation und Disziplin. Womit sich das mit dem wöchentlichen Fitnesstraining auch schon wieder erledigt hat. Denn gleich am nächsten Tag steht ein Businesstrip an – die fix eingeplante Spinning-Stunde fällt damit leider auch ins Wasser. Der Wille mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren muss jedoch nicht zwangsläufig bedeuten zwei- bis dreimal pro Woche im Fitnesscenter zu schwitzen. Es geht viel einfacher. Und zwar bereits am Arbeitsweg: Lassen Sie Ihr Auto stehen und nehmen Sie das Fahrrad! Oder gehen Sie zu Fuß! Sollte das nicht möglich sein, wählen Sie wenigstens einen Parkplatz, der etwas weiter vom Büro entfernt liegt. Oder verlassen Sie Bus oder Straßenbahn bereits ein bis zwei Haltestellen vor Ihrem Ziel. Den Rest des Arbeitsweges gehen Sie zu Fuß. Auf diese Weise haben Sie mit wenig Aufwand bereits Bewegung in Ihren Arbeitstag integriert, bevor dieser überhaupt begonnen hat. Tagsüber sollte es idealerweise ähnlich aktiv weitergehen: Nehmen Sie statt dem Lift lieber die Treppe. Haben Sie etwas mit einem Kollegen zu besprechen, greifen Sie zwischendurch mal nicht zum Telefon. Machen Sie sich stattdessen lieber auf den Weg in sein Büro.
Gymnastik im Büro
Das Gros der Deutschen arbeitet in einem Büro, verrichtet seine Arbeit größtenteils im Sitzen. Und bewegt sich damit während acht, zehn oder mehr Stunden so gut wie gar nicht. Das rächt sich. Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden der Bevölkerung. Damit einhergehende Arbeitsausfälle und Krankenstände sind häufig. Die Ergebnisse der Deutschen Rückenschmerzstudie belegen, dass rund 85 % der Bevölkerung in ihrem Leben zumindest einmal unter Rückenschmerzen gelitten haben. Zwar ist das Büro nun mal kein Gymnastikraum. Sich zwischendurch etwas locker zu machen erfordert jedoch weder einen großen Zeitaufwand noch besondere Voraussetzungen. Bürostuhl und -tisch erweisen sich – wer hätte es gedacht - als effektive „Trainingsgeräte“, wenn man die richtigen Übungen kennt. Die Haltemuskulatur des Körpers kann damit gestärkt, die Beweglichkeit verbessert und Verspannungen gelöst werden.
Leicht, lecker, gesund
Je besser der Körper über den Tag hinweg mit Energie, Nährstoffen und Vitaminen versorgt wird, desto leistungsfähiger ist er. Es ist also empfehlenswert bereits mit einer guten Grundlage in den Tag zu starten. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) betrachtet ein vollwertiges Frühstück als wichtig: Vollkornprodukte, frisches Obst, Müsli helfen dabei, die Energie- und Nährstoffspeicher des Körpers am Morgen aufzufüllen. Hat man zwischendurch Lust auf einen kleinen Snack sollte auch der gesund sein: Nüsse, getrocknete Früchte, frisches Obst und Gemüse sind ideale und wertvolle Energiespender und die gesunde Alternative zum Schokoriegel, der sich ohnehin viel zu schnell in ungeliebtes Hüftgold verwandelt. Auch in der Mittagspause sind gesunde, leichte Gerichte fettigem und ungesundem Fastfood oder dem Angebot der meisten Kantinen vorzuziehen. Bereiten Sie sich einen knackigen Salat zu! Viel brauchen Sie dafür nicht und der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Peppen Sie Ihren Salat zum Beispiel mit Früchten, Samen, Keimlingen oder leichtem Feta auf. Alternativ können Sie sich Ihren gesunden Lunch auch von zu Hause mitbringen: Meal Prep ist zu einem echten Trend geworden! Das gute, alte Vorkochen ist plötzlich wieder „in“ und hat sein verstaubtes, biederes Image aus Großmutters Zeiten abgelegt. Eine bewusste und gesunde Ernährung ist damit auch am Arbeitsplatz möglich. Zudem schmeckt es gut und Sie können sicher sein, dass die mitgebrachten Mahlzeiten Ihren Körper mit jener Energie versorgen, die er für den Rest des Tages braucht. Auch wichtig: Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken! Verzichten Sie jedoch auf süße Softdrinks und greifen Sie lieber zu stillem Mineral- oder Leitungswasser. Mit einem Spritzer Zitrone, einem Stück Ingwer oder etwas Minze schmeckt das Erfrischungsgetränk Wasser gleich noch mal so gut.
Energie tanken
In Japan ist der Powernap als wirksames Mittel gegen ein Leistungstief am Nachmittag längst anerkannt. „Inemuri“ nennen die Japaner den kurzen, regenerativen Schlaf während des Tages, der die Konzentrations-, Leistungs- und Reaktionsfähigkeit erstaunlich pusht. Wenn man alles richtig macht: Denn nur wer vermeidet in die Tiefschlafphase abzudriften, darf sich über den Powerschub nach dem Powernap freuen. Deshalb darf der Kurzschlaf auch nicht länger als 20 bis 30 Minuten dauern. Ein Großteil der Betriebe in Deutschland steht dem Powernap leider immer noch skeptisch gegenüber. Erst wenige, innovative Betriebe bieten ihren Mitarbeitern dazu Gelegenheit. Überall möglich sind jedoch kleine Entspannungsübungen, die man in den Alltag einbauen kann. Tiefes, bewusstes Atmen während ein paar Minuten, im Idealfall an der frischen Luft oder am geöffneten Fenster, schenkt neue Energie. Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte auch seinen Augen zwischendurch eine Ruhepause gönnen. Sogenanntes Augenyoga hilft dabei, die Augen zu entspannen oder sie neu zu mobilisieren. Und um ausgeruht und fit in den nächsten Arbeitstag zu starten, sollte auf eine ausreichend lange Schlafphase während der Nacht geachtet werden. Im Schnitt schlafen die Deutschen rund sieben Stunden. Wer wie viel Schlaf braucht ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Doch ob Kurz- oder Langschläfer – wichtig ist ein erholsamer Schlaf! Wer sich am Morgen entspannt und ausgeruht fühlt, hat alles richtig gemacht und kann voller Energie in den neuen Arbeitstag starten.
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