Die Schrothkur basiert auf einer hochwirksame Kombination verschiedener naturheilkundlicher Reize. Ziel ist es, dadurch die körpereigenen Heil- und Regenerationskräfte wieder in Gang zu setzten. Denn diese leiden durch den heutzutage üblichen Lebenswandel mit jeder Menge Stress, falscher Ernährung und zu wenig Bewegung. Die Folgen sind Übersäuerung und die Ablagerung von Schlackenstoffen, die den gesamten Organismus belasten, was auf lange Sicht die Ursache zahlreicher Krankheitsbilder sein kann. Die Schrothkur aktiviert den Stoffwechsel neu und setzt damit den Abtransport von schädlichen Schlacken und Schadstoffen in Gang. Gleichzeitig werden die Organfunktionen verbessert und das Immunsystem gestärkt.
Die Kur
Das Prinzip des Naturheilverfahrens, das vom Fuhrmann Johann Schroth bereits um 1820 entwickelt wurde, ruht auf vier Säulen: Der Schroth´schen Diät, den stoffwechselanregenden Schroth´schen Schwitzpackungen, dem rhythmischen Wechsel von Trink- und Trockentagen sowie von Ruhe und Bewegung. Mit täglich weniger als 1.000 Kalorien fester Nahrung gilt die Schrothkur als unterkalorische Diät. Das macht eine kurärztliche Begleitung unumgänglich. Wie streng die Richtlinien des Naturheilverfahrens auch heute noch eingehalten werden müssen, zeigt die Tatsache, dass Oberstaufen das einzige anerkannte Schroth-Heilbad Deutschlands ist. Die Betriebe, in denen die Schrothkur angewendet wird, werden regelmäßig streng vom Deutschen Schrothverband e.V. geprüft.
Vielfach empfehlenswert
Nicht nur das Wohlbefinden lässt sich mit einer mehrwöchigen Schrothkur spürbar steigern. Auch können Krankheiten damit vermieden oder bestehende Krankheitsbilder verbessert werden, was teils durch Studien belegt wurde. Ob präventiv zur Gesundheitserhaltung oder zur Linderung von Beschwerden bei bestehenden gesundheitlichen Problemen – eine Schrothkur ist in vielen Fällen empfehlenswert:
Detox
Ein Begriff, der für gesundheitsbewusste Menschen zu einem gesunden Lebensstil dazugehört. Die Schrothkur eignet sich hervorragend dafür. Während der Kur wird der Organismus gründlich entschlackt, entsäuert und entgiftet. Das Ergebnis: Ein allgemein gesteigertes Wohlbefinden, spürbar mehr Energie, schöne Haut, strafferes Bindegewebe und ganz nebenbei auch purzelnde Pfunde.
Gicht oder Rheuma
Das “große Reinemachen”, also der Abtransport von Schlacken und Säuren während der Kur wirkt sich bei diesen Krankheitsbildern positiv aus: Patienten berichten, nach einer Schrothkur unter weniger Schmerzen zu leiden oder sind für mehrere Monate überhaupt schmerzfrei.
Bluthochdruck
Eine der Volkskrankheiten in unserer schnelllebigen Zeit führt nur allzu oft zu Herzerkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall und Nierenerkrankungen. Die vier Säulen der Schrothkur wirken hier gleich mehrfach positiv: Durch die basische Schonkost – ohne Salz, tierisches Eiweiß und Fett – wird der Körper entschlackt und entgiftet, die Pfunde purzeln. Die morgendlichen Schwitzpackungen sowie der Wechsel von Trink- und Trockentagen regen den Stoffwechsel zusätzlich an und helfen beim Ausschwemmen der Giftstoffe.
Diabetes
Ungesunder Lebenswandel ist die Hauptursache für die weltweit rasant wachsende Zahl an Menschen, die unter Diabetes mellitus Typ 2 leiden. Fast jeder achte Deutsche gilt bereits als zuckerkrank. Experten schätzen die Zahl jener, die sich in Deutschland im Vorstadium der Stoffwechselerkrankung befinden, die oft erst nach zehn Jahren ausbricht, sogar auf rund elf Millionen. Falsche Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung hinterlassen ihre Spuren. Doch auch hier können mit dem ganzheitlichen Naturheilverfahren der Schrothkur erfreuliche Resultate erzielt werden. Das konnte 2012 durch eine zwei Jahre dauernde Diabetes Pilotstudie der Mathias Hochschule Rheine sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lebensqualität Betroffener lässt sich demzufolge durch eine Schrothkur nachweislich steigern: Körperliche Lebens- und Funktionsfähigkeiten konnten verbessert, die Dosierung von Antidiabetika, Insulin und blutdrucksenkenden Medikamenten reduziert werden.
Wechseljahre
Zwei Drittel aller Frauen leiden in den Wechseljahren unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Auch Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme sind häufig. Sinnvoller als dagegen mit Hormonpräparaten anzukämpfen ist es, eine Schrothkur zu machen: Durch die Ankurbelung der Östrogenproduktion während der Kur lassen sich lästige Hitzewallungen reduzieren. Mit dem Abtransport von Schlacken wird auch eingelagertes Wasser ausgeschwemmt und das Gewicht reduziert. Zusätzlicher positiver Nebeneffekt: Gesteigerte Lebensfreude, Stimmungsaufhellung und das gute Gefühl, sich insgesamt irgendwie jünger zu fühlen.
Burnout
Emotionale Erschöpfung sowie das Gefühl von Überforderung, das sich bis hin zur absoluten Arbeitsunfähigkeit steigern kann, sind die Charakteristika eines Burnout-Syndroms. Warum das Naturheilverfahren der Schrothkur Betroffenen Erleichterung bringen kann, lässt sich anhand neurobiologischer und psychologischer Fakten erklären: Durch die Ankurbelung des Stoffwechsels wird der Insulin-Anteil im Blut reduziert. Zeitgleich schüttet das Gehirn mehr Serotonin – den oft als Glückshormon bezeichneten Botenstoff – und Noradrenalin aus, welches das Herz-Kreislauf-System anregt.
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