Die Menschen in grauer Vorzeit hatten es einfach: Die Jäger und Sammler von anno dazumal lebten mit dem Sonnenlicht. Sie standen auf, wenn die Sonne aufging, legten sich schlafen, wenn es dunkel wurde. Durch diesen vollkommen natürlichen Rhythmus erhielt der Körper stets genug Schlaf – und damit ausreichend Zeit für den so wichtigen Regenerations- und Erholungsprozess, der während der Nachtstunden abläuft, ohne dass wir etwas davon merken. In der heutigen Zeit ist das schon schwieriger: Das Leben nach dem Sonnenstand zu richten ist mit all den beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Verpflichtungen einer modernen Gesellschaft nicht mehr möglich. Die Abhängigkeit von Hightech-Gadgets, wie Smartphone oder Tablet, und deren konstante Nutzung bis spät in die Nacht mindert die Schlafqualität ganz entscheidend. Und auch Ängste, Sorgen oder ungelöste Probleme, die wir abends mit ins Bett nehmen, tragen nicht gerade zu einem erholsamen Schlaf bei. Die Folge davon: Laut Gesundheitsbericht des Robert Koch Institutes leiden rund 25 % der deutschen Bevölkerung an Schlafstörungen, weitere 10 % beschreiben ihren Schlaf als nicht erholsam.
Warum ist Schlaf so wichtig
Auch wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen, weil wir – hoffentlich gut – schlafen: Schlaf ist ein aktiver Prozess, in dem vor allem unser Gehirn zur Höchstform aufläuft. Es steuert alle Funktionen, die für den Erholungs- und Regenerationsprozess unseres Körpers zuständig sind. Gesunder Schlaf ist die Voraussetzung dafür, dass wir unser Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit und vor allem unsere Gesundheit erhalten können. Bereits nach 24 Stunden Schlafentzug würde der Mensch mit Halluzinationen reagieren. Auf lange Sicht gesehen macht Schlafmangel sowohl körperlich als auch seelisch krank.
Wie sieht gesunder Schlaf aus
Zwar ist der Schlafbedarf eines jeden Menschen unterschiedlich. Doch laut Schlafforschern gilt allgemein ein Schlafpensum von sieben bis acht Stunden pro Nacht als besonders effektiv. Recht einheitlich lässt sich indes die Struktur eines gesunden Schlafes skizzieren: Jede Nacht durchläuft der Mensch ca. vier bis sechs Schlafzyklen. In jedem einzelnen Zyklus folgen auf eine Leichtschlafphase eine Tiefschlaf- und dann eine Traumschlafphase. In letzterer – auch als REM-Phase bezeichnet – finden gut 90 % der Traumaktivität statt. Es ist jene Phase, in der wir die Erlebnisse des Tages verarbeiten und unsere Träume am intensivsten sind.
Was passiert im Schlaf
Für die Müdigkeit, die auch Erwachsenen signalisieren sollte, wann es Zeit ist ins Bett zu gehen, sorgt das Hormon Melatonin. Das sogenannte Schlafhormon wird bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse in unserem Gehirn produziert. Melatonin wirkt schlaffördernd und steuert somit auf natürliche Weise den Nacht-Tagrhythmus. Während wir dann schlummern, läuft der Erholungs- und Regenerationsprozess auf Hochtouren: Der Blutdruck fällt. Pulsschlag und Atmung verlangsamen sich. Die Muskeln entspannen sich. Unser Immunsystem bekämpft Krankheitserreger und Entzündungen. Durch die Ausschüttung eines Wachstumshormons können sich Zellen erneuern und regenerieren. Und unser Gehirn verarbeitet alle Informationen, die über den Tag gesammelt wurden, filtert diese und entscheidet, was ins Langzeitgedächtnis übernommen und was vergessen wird.
Hightech-Schlafstörer
Die Zahl der Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, ist hoch und sie nimmt zu. Dazu tragen leider auch unsere technischen Errungenschaften bei. Denn für viele scheint auch nachts nichts mehr ohne Smartphone und Tablet zu gehen. Doch das blaue Licht der Bildschirme wirkt störend auf die Melatonin-Ausschüttung. Das Surfen, Email- und Nachrichten-Checken erfordert geistige Aktivität und blockiert damit den für den Schlaf so wichtigen Entspannungsmodus. Bei Smartphone-Junkies geht dieser Zustand so weit, dass sie auch nachts unter Anspannung stehen und mehrmals prüfen, ob neue Nachrichten eingegangen sind. Auch die Strahlung der Geräte wird von Schlafforschern mit Schlafstörungen in Verbindung gebracht.
Tipps für einen erholsamen Schlaf
Gesunder Schlaf ist wichtig, um körperlich fit und geistig leistungsfähig, vor allem aber gesund zu bleiben. Ein Stück weit kann man aktiv dazu beitragen, wieder besser zu schlafen und erholt aufzuwachen. Hier finden Sie ein paar wertvolle Tipps:
- Regelmäßige Schlafzeiten Definieren Sie für sich einen Schlaf- und Wachrhythmus, mit dem Sie sich wohl fühlen und halten Sie die gewählten Zubettgehzeiten und Aufstehzeiten ein. Der Körper gewöhnt sich an diesen Rhythmus und Sie schlafen besser.
- Angenehme Schlafumgebung Der Mensch verbringt gut ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Grund genug, um großen Wert auf eine optimale Schlafumgebung zu legen: Investieren Sie in eine hochwertige Matratze und ein gutes, ergonomisch geformtes Kissen. Auch gibt es spezielle Kissenfüllungen, die einen entspannten Schlaf fördern, wie z. B. Dinkel, Hirse, Zirbe oder Schafwolle. Eine angenehm kühle Raumtemperatur unterstützt den gesunden Schlaf ebenfalls. 16 bis 17 Grad sind auch im Winter ausreichend. Lüften Sie vor dem Zubettgehen noch einmal kräftig durch, damit ausreichend frischer Sauerstoff im Zimmer ist bzw. schlafen Sie, wenn es wärmer wird, mit geöffnetem Fenster. Aber Achtung: Vermeiden Sie Zugluft!
- Abends nur leicht Verdauliches Achten Sie abends auf leichte, ausgewogene Gerichte,» rät Helmut Beng, Küchenchef im Hotel Rosenalp. Wenn Sie mit vollem Bauch ins Bett gehen, ist der Organismus mit Verdauungsarbeit beschäftigt. Für die nächtliche Regeneration fehlen dann wertvolle Ressourcen.
- Persönliches Einschlafritual Bringen Sie den Körper schon vor dem Zubettgehen in den Entspannungsmodus. Nehmen Sie eine Dusche oder ein entspannendes Bad. Lesen Sie ein Buch. Genießen Sie eine Tasse Tee oder Milch mit Honig. Hören Sie beruhigende Musik. Oder nutzen Sie Entspannungs- und Meditationstechniken, um sich auf die Nachtruhe einzustimmen. Lernen Sie bei uns im Gesundheitsresort & Spa Rosenalp wie Sie z. B. mit Atemtherapie, Meditation oder progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen erfolgreich in den Ruhemodus wechseln und dadurch besser schlafen können.
- Technikfreie Zone Verbannen Sie Smartphone, Tablet und Co rigoros aus dem Schlafzimmer. All diese Geräte strahlen und stören die Schlafumgebung. Falls das nicht möglich ist, schalten Sie das WLAN aus und Ihr Handy auf Flugmodus. Wenn Sie sich vom Handy wecken lassen, deponieren Sie es im Idealfall im Nebenzimmer. Vermeiden Sie, kurz vor dem Zubettgehen noch im Internet zu surfen. Das Blaulicht der Screens hält Sie wach und stoppt den Entspannungsmodus. Übrigens: Auch Uhren neben dem Bett sind störend. Wenn Sie nicht einschlafen können, wird Sie der ständige Blick auf die Uhr noch mehr unter Druck setzen, endlich zu schlafen.
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