Die ersten Aufzeichnungen über Atemübungen, die als Hilfsmittel der Meditation dienten, stammen aus Indien und datieren aus dem Jahr 700 v. Christus. Damals lag der Fokus von Yoga ausschließlich auf dem Spirituellen: Der Suche nach Erleuchtung, zu der man durch Meditation finden wollte. Die Übungen – die sogenannten Ansanas – die im Laufe der Zeit entwickelt wurden, dienten ursprünglich dazu den spirituellen Ansatz zu unterstützen: Der Körper sollte damit optimal gekräftigt und gelockert werden, um möglichst lange im Meditationssitz – im Yoga Lotussitz genannt – verweilen zu können. Erst mit der Zeit erkannte man, wie positiv sich diese körperlichen Übungen insgesamt auf das Wohlbefinden auswirkten. Zur spirituellen Komponente von Yoga gesellte sich somit im Laufe der Jahrhunderte immer mehr auch jene der körperlichen Ertüchtigung. Basis des „modernen Yoga“, wie es in unseren Breiten heute gelehrt und praktiziert wird, ist ein ganzheitlicher Ansatz: Durch die Kombination der Ansanas mit Atemübungen, Momenten der Tiefenentspannung und Meditation sollen Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden. Dennoch unterscheidet man zwischen körperbezogenen und eher meditativen Yogastilen. Wer körperliche Herausforderungen sucht, wird eine andere Yogarichtung wählen, als jemand, dem der meditative Aspekt von Yoga wichtig ist.
Yoga ja, aber welche Richtung?
Das Interesse, mit Yoga zu beginnen, ist da. Doch welcher Yogastil ist für einen selbst der richtige? Kaum ein Yogaanfänger kann sich unter Hatha, Flow, Ashtanga, Vinyasa, Kundalini oder den vielen anderen Yogastilen wirklich etwas vorstellen. Wichtig ist, sich selbst darüber klar zu werden was man sucht: Soll die Yogastunde körperliche Herausforderungen und dynamische Übungsabläufe bieten? Oder tendiert man doch eher zu einem geistigen, meditativen Ansatz? Denn obwohl bei vielen Yogastilen ähnliche Ansanas praktiziert werden, unterscheidet sich deren Charakter mitunter maßgeblich voneinander. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Eine gute Beratung ist wichtig. Und dann probiert man am besten Verschiedenes aus. Beim Schnuppern im Yogastudio zum Beispiel. Oder in entspannter Atmosphäre während des Urlaubs. Im Hotel Rosenalp in Oberstaufen hat man etwa im Rahmen des Aktiv- und Fitprogramms Gelegenheit, den neuen Tag mit einer morgendlichen Yoga-Einheit zu begrüßen.
Beliebte Yogastile im Kurzüberblick
Die wesentlichen Merkmale der einzelnen Yogarichtungen zu kennen erleichtert die Wahl des eignen Yogaprogramms deutlich.
- Hatha Yoga: ist hierzulande eine der beliebtesten Yogaformen. In der Regel bestimmen langsame, entspannte Ansanas die Stunde, wodurch dieser Yogastil auch für Anfänger gut geeignet ist.
- Flow Yoga oder Vinyasa Yoga: Wie der Name bereits sagt, gehen die Ansanas beim Flow Yoga fließend ineinander über. Die Synchronisierung von Atmung und Bewegung sorgt für einen dynamischen Flow. Diese Form des Yoga ist eher anstrengend.
- Ashtanga Yoga: Dabei handelt es sich um einen intensiven Yogastil, bei dem die Übungen immer in derselben Reihenfolge praktiziert werden. Durch den fließenden Übergang zwischen den Ansanas ist auch dieses Yoga eher sportlich und anstrengend.
- Kundalini Yoga: Bei dieser Yogarichtung liegt der Fokus auf dem geistig spirituellen Aspekt. Die Atmung und ihre Wirkung spielen eine wichtige Rolle. Bewegung und Atmung werden perfekt aufeinander abgestimmt, um die einem innewohnende Energie bestmöglich zu aktivieren.
Wie gesund ist Yoga
Yoga wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus. Und zwar auf die physische ebenso wie auf die psychische! Das wird jeder unterschreiben, der leidenschaftliche Yogis zu seinem Bekanntenkreis zählen darf: Diese sehen nicht nur gesund und durchtrainiert aus. Sie scheinen auch in sich selbst zu ruhen und nicht selten von innen zu strahlen. Es muss also was dran sein, am ganzheitlichen Ansatz des Yoga. Und das lässt sich auch erklären: Die Übungen sind ein Komplettpaket, mit dem Kraft, Muskelausdauer, Flexibilität und Gleichgewichtssinn gleichermaßen trainiert werden. Die Durchblutung wird angeregt, Muskeln, Sehnen, Bänder, Blut- und Lymphgefäße werden aktiviert. Die Faszien bleiben dank Yoga elastisch und verkleben oder verhärten nicht. Verspannungen lösen sich, man bleibt beweglich und erfreut sich einer besseren Mobilität. Die Rückenmuskulatur wird durch die Übungen gezielt gekräftigt, wodurch sich Rückenbeschwerden vermeiden oder mindern lassen. Und auch die enorme Bedeutung des richtigen Atmens ist ein wichtiger Aspekt, warum Yoga so gesund ist. Denn richtig zu atmen schenkt neue Energie und hilft dabei, das Stresslevel zu senken.
Wer regelmäßig Yoga praktiziert, wird dessen positive Effekte schnell spüren:
- Unser Tun und Handeln läuft kopflastig ab. Den ganzen Tag über sind wir mit Denken beschäftigt. Beim Yoga stehen plötzlich Körperwahrnehmung, Atmung und Entspannung im Fokus. Damit hilft uns Yoga dabei, loszulassen.
- Yoga verleiht unserem Bewegungsapparat mehr Mobilität und stärkt die Muskulatur.
- Wer die Yoga-Basics beherrscht, kann die Ansanas problemlos in den Alltag integrieren. Bereits 15-20 Minuten Yoga am Tag zeigen Wirkung: Mit einem Sonnengruß in den Tag zu starten spendet Energie. Entspannende Übungen am Abend fördern nachweislich die Schlafqualität. Selbst im Büro kann man mit den geeigneten Ansanas zwischendurch die vom Sitzen verspannten Muskeln dehnen und lockern.
- Wer regelmäßig Yoga praktiziert, lernt sich bewusster wahrzunehmen und besser auf sich zu achten. Das ist nicht selten der Anstoß dafür, sich auch in anderen Lebensbereichen Gedanken über die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu machen: Man erkennt plötzlich, wie wohltuend das Innehalten sein kann oder beschließt, sich gesünder zu ernähren.
- Yoga zu praktizieren, ist für jeden möglich: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren – jeder kann die Übungen machen. Viele Yogastudios bieten maßgeschneiderte Programme, um bereits Kids für Yoga zu begeistern.
- Bequeme Kleidung und eine Yogamatte. Mehr braucht man nicht, um Yoga zu praktizieren. Somit kann man sein tägliches Übungsritual ohne großen Aufwand auch auf Reisen oder im Urlaub beibehalten. Ein besonders intensives Erlebnis ist es übrigens, seine Übungen in der freien Natur zu machen.
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